Autoversicherung nach Automodellen – was kostet welches Fahrzeug?

Jedes Automodell hat seine Eigenheiten – nicht nur beim Fahrverhalten, sondern auch in der Versicherung. Ein VW Golf ist nicht wie ein Audi A3, und ein BMW X1 lässt sich nicht mit einem Dacia Sandero vergleichen. Versicherer kalkulieren ihre Tarife sehr genau, und das jeweilige Automodell spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Hier erfahren Sie, wie sich Fahrzeugmodelle auf die Höhe der Autoversicherung auswirken, welche Unterschiede es zwischen einzelnen Klassen gibt und warum selbst zwei Autos derselben Marke ganz unterschiedliche Prämien verursachen können.

Autoversicherung nach Automodellen – was kostet welches Fahrzeug?
Autoversicherung nach Automodellen – was kostet Ihr Auto?

Warum das Automodell so wichtig ist

Bei der Berechnung der Versicherungsbeiträge sind neben Alter, Wohnort und Schadenfreiheitsklasse auch die sogenannten Typklassen entscheidend. Diese Typklassen werden für jedes Automodell einzeln festgelegt – auf Basis von Unfallstatistiken, Reparaturkosten und Schadenhäufigkeit. Ein Modell mit häufigen Unfällen oder teuren Ersatzteilen landet in einer höheren Typklasse – und ist damit automatisch teurer in der Versicherung.

Das bedeutet: Auch wenn zwei Fahrzeuge denselben Hersteller haben, können sie sich deutlich unterscheiden. Ein VW Golf GTI kostet in der Versicherung erheblich mehr als ein Golf 1.0 TSI. Und selbst innerhalb einer Baureihe wirken sich Baujahr, Motorisierung und Ausstattung auf den Beitrag aus.

Beispiele: Typklassen beliebter Automodelle

Die folgende Tabelle zeigt beispielhafte Typklassen einiger verbreiteter Modelle (Stand 2025, gerundet). Je niedriger die Typklasse, desto günstiger ist das Modell in der Versicherung. Die Werte dienen der Orientierung und können je nach Region und Tarif variieren.

AutomodellTypklasse HaftpflichtTypklasse TeilkaskoTypklasse Vollkasko
VW Golf 1.0 TSI141617
BMW 3er 320i192224
Audi A3 Sportback 1.5 TFSI161920
Mercedes A-Klasse 180d172021
Tesla Model 3 Long Range232628
Dacia Sandero Stepway131415
Skoda Octavia 1.5 TSI151718
Toyota Corolla Hybrid161819
Ford Kuga 1.5 EcoBoost182122

Deutlich wird: selbst bei ähnlicher Leistung und Ausstattung gibt es Unterschiede von mehreren Typklassen. Schon das kann einen Unterschied von mehreren hundert Euro im Jahr ausmachen.

Fahrzeugsegmente und ihre typischen Versicherungskosten

Kleinwagen und Stadtautos

Modelle wie der Fiat 500, Renault Clio oder Hyundai i10 sind besonders bei Stadtfahrern und Fahranfängern beliebt. Sie sind kompakt, wendig und günstig im Unterhalt. Da Schäden meist geringer ausfallen und Reparaturen weniger kosten, liegen diese Fahrzeuge oft in niedrigen Typklassen. Für viele Neulenker ist ein Kleinwagen die ideale Wahl, um Versicherungskosten zu sparen.

Kompaktklasse

Die Kompaktklasse ist das Herzstück des deutschen Automarkts. Hier tummeln sich Bestseller wie der VW Golf, Ford Focus, Opel Astra und Seat Leon. Sie bieten eine gute Balance aus Komfort, Leistung und Preis. In der Versicherung liegen sie im Mittelfeld – entscheidend ist oft, ob es sich um ein Basismodell oder eine sportliche Variante handelt. Ein Golf GTI oder Focus ST ist ungleich teurer als die Standardausführung.

Familienautos und Kombis

Beliebte Modelle wie der Skoda Superb Kombi, Ford Mondeo Turnier, VW Passat Variant oder Peugeot 508 SW bieten Platz und Komfort. Da sie häufiger als Familien- oder Firmenwagen genutzt werden, ist das Risiko höherer Schadenssummen größer – etwa durch häufige Autobahnfahrten oder längere Distanzen. Entsprechend sind die Beiträge meist etwas höher als bei Kompaktwagen, bleiben aber im Rahmen, solange es sich nicht um leistungsstarke Varianten handelt.

SUVs und Crossover

Die SUV-Welle hält an. Modelle wie der BMW X1, Audi Q3, Toyota RAV4 oder Kia Sportage verbinden Komfort mit einer höheren Sitzposition. In der Versicherung schneiden sie unterschiedlich ab: kompakte SUVs sind noch relativ günstig, große oder leistungsstarke Modelle wie der BMW X5 oder Volvo XC90 dagegen kosten deutlich mehr. Auch Hybridvarianten haben oft leicht höhere Typklassen wegen der komplexeren Technik.

Sportwagen und Coupés

Bei Modellen wie dem Porsche 718 Cayman, BMW M2 oder Ford Mustang spielt der Fahrspaß die Hauptrolle – und das zeigt sich auch in der Versicherung. Leistungsstarke Motoren, hohe Beschleunigungswerte und überdurchschnittlich teure Ersatzteile führen zu höheren Prämien. Wer ein sportliches Modell fährt, sollte immer auf eine Vollkaskoversicherung setzen, um auch Eigenschäden abzusichern.

Elektro- und Hybridfahrzeuge

Fahrzeuge wie das Tesla Model Y, der Hyundai Ioniq 6 oder der Volkswagen ID.3 haben besondere Anforderungen. Akkus, Sensorik und Software verteuern Reparaturen erheblich. Entsprechend sind die Vollkasko-Beiträge meist höher, auch wenn einige Versicherer spezielle E-Tarife mit Zusatzschutz für Akkus und Ladetechnik anbieten. Die Umweltprämien und Rabatte für Elektroautos können das aber teilweise wieder ausgleichen.

Van- und Mehrsitzer-Modelle

Wer viel Platz braucht, fährt Modelle wie den VW Touran, Citroën Berlingo oder Ford S-Max. Diese Fahrzeuge gelten als solide, aber auch als schwer und groß – was im Schadensfall zu höheren Kosten führt. Familien profitieren jedoch häufig von günstigen Gruppentarifen oder Kombirabatten bei der Versicherung.

Einflussfaktoren: Was macht ein Modell teuer oder günstig?

FaktorEinfluss auf BeitragBeispiel
MotorleistungHöhere Leistung = höheres Risiko, höhere TypklasseBMW 320i teurer als BMW 316i
ReparaturkostenJe teurer die Ersatzteile, desto höher der BeitragMercedes E-Klasse vs. Opel Insignia
Fahrverhalten der HalterModelle mit vielen jungen Fahrern sind statistisch risikoreicherVW Polo vs. Toyota Corolla
DiebstahlquoteBeliebte Modelle bei Dieben führen zu höheren PrämienVW Golf, BMW X5
FahrzeuggewichtSchwere Fahrzeuge verursachen meist größere SchädenSUV vs. Kleinwagen

Beispiele aus der Praxis

1. Der VW Golf – Klassiker mit vielen Gesichtern

Der Golf ist Deutschlands Dauerbrenner, aber Versicherung ist nicht gleich Versicherung. Während der Golf Trendline mit moderatem Motor günstig eingestuft ist, klettern die Beiträge bei Varianten wie dem Golf GTI oder Golf R deutlich. Ursache: mehr Leistung, höhere Unfallhäufigkeit, teurere Ersatzteile.

2. Der BMW X1 – der beliebte Kompakt-SUV

Der X1 bietet Sicherheit und Komfort, ist aber kein Schnäppchen in der Versicherung. Besonders die Dieselvarianten liegen in höheren Typklassen. Wer sparen will, kann auf die kleineren Motorversionen oder den Hybrid setzen, die teilweise etwas günstiger sind.

3. Der Tesla Model 3 – moderne Technik, hoher Schutzbedarf

Elektroautos wie das Tesla Model 3 stehen wegen ihrer Reparaturkosten im Fokus vieler Versicherer. Eine defekte Stoßstange oder ein Akkuschaden kann teuer werden. Deshalb sind die Kaskobeiträge hier meist deutlich höher. Einige Versicherer bieten spezielle Tarife, die Akku, Ladegerät und Software-Updates einschließen.

4. Der Dacia Sandero – günstig unterwegs

Der Sandero zählt zu den günstigsten Modellen auf dem Markt – und das gilt auch für die Versicherung. Günstige Ersatzteile, einfache Technik und niedrige Motorleistung führen zu günstigen Typklassen. Ideal für Fahrer, die beim Unterhalt sparen möchten.

5. Der Audi A6 – Oberklasse, Oberbeiträge

Der Audi A6 steht für Komfort und Technik auf hohem Niveau, aber das hat seinen Preis. Sowohl Teilkasko als auch Vollkasko liegen über dem Durchschnitt. Besonders bei Leasingfahrzeugen empfiehlt sich hier ein umfassender Schutz, um teure Eigenschäden abzusichern.

Wie Sie das passende Versicherungsniveau für Ihr Modell finden

Der Vergleich nach Automodellen ist die effektivste Methode, um faire Beiträge zu finden. Viele Online-Rechner bieten heute die Möglichkeit, Ihr Fahrzeug direkt über die HSN/TSN-Nummer (Hersteller- und Typschlüssel) zu identifizieren. So können Sie exakt sehen, welche Typklasse Ihr Modell hat – inklusive Motorisierung und Baujahr.

Wichtig ist, nicht nur auf den Preis zu achten. Prüfen Sie auch die Leistungen:

  • Deckung bei Wild- oder Marderschäden
  • Mitversicherung von Zubehör und Sonderausstattung
  • Neuwert- oder Kaufpreisentschädigung bei Totalschaden
  • Rabatte für Fahrassistenzsysteme oder Hybridantrieb

So lässt sich ein individueller Versicherungsschutz gestalten, der genau zu Ihrem Automodell passt – und nicht zu viel kostet.

Fazit: Das Automodell ist der Schlüssel zur richtigen Versicherung

Ob VW Golf, Tesla Model 3, BMW X1 oder Dacia Sandero – jedes Automodell erzählt seine eigene Geschichte, auch in der Versicherung. Von der Motorleistung über den Fahrzeugwert bis hin zur Zielgruppe: all diese Faktoren bestimmen, wie hoch die Prämie am Ende ausfällt.

Wer sein Automodell kennt und die Typklassen versteht, kann gezielt sparen – ohne auf Sicherheit zu verzichten. Ein genauer Blick auf die Modellvarianten lohnt sich immer, denn selbst kleine Unterschiede können große Auswirkungen auf die Versicherungskosten haben.

Automodelle:

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